Winter, Sonne, Kaktus – unsere Zeit in Porto

Unsere Erfahrungen im Auslandspraktikum

Lange war unklar, ob das für uns International Business Studenten inbegriffene Auslandspraktikum überhaupt stattfinden konnte. Die nicht sinken wollenden Infektionszahlen machten eine frühzeitige Entscheidung unmöglich und stellten unsere Geduld mächtig auf die Probe. Nach langer Zeit der Ungewissheit kam dann aber die freudige Nachricht: „Es geht nach Portugal.“ Sobald das Reiseziel feststand, begaben wir uns auf die Suche nach Unterkünften. Das entpuppte sich als schwieriger als vorerst angenommen. Denn zum einen steckten wir mitten in den Vorbereitungen auf unsere Klausuren und zum anderen war die Auswahl geeigneter Unterkünfte so kurz vor der Abreise nur sehr begrenzt. Das wiederum führte dazu, dass wir während unseres Aufenthalts umziehen mussten – aber dazu später mehr. Für unsere Zeit im Ausland hatten wir uns für ein Erasmus Stipendium beworben, weshalb wir vor der Abreise noch einen Erasmus Sprachtest absolvieren mussten. Der Sprachtest soll aufzeigen, welches Sprachniveau man zu Beginn des Praktikums hat, um nachhalten zu können, inwieweit man sich nach der Entsendung verbessert hat. Denn zum Abschluss des Praktikums muss dieser erneut absolviert werden.

Im portugiesischen Büro angekommen, hingen unsere Aufgaben stark vom Zeitraum der Kollektionsentwicklung ab. Die Verwaltung und das Management unserer Materialbestände gehörten dabei zu unseren täglichen Aufgaben. Einen Überblick über die Bestände und die genutzten Materialien zu behalten, ist für die Produktion unserer Musterstücke essenziell, um später nachvollziehen zu können, welche Materialen für die Produktion verwendet werden sollen. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Designern und Produktmanagern, haben wir aus nächster Nähe die Entstehung unserer neuen Kollektion mitverfolgen dürfen. Das war unglaublich interessant. Sind die Schuhe allerdings bereits in Produktion, werden die Aufgaben nicht weniger. Gemeinsam mit dem verantwortlichen Schuhtechniker sowie dem Produktionsmanagement Team haben wir die Produktionsstätten besucht und die Ware auf unsere Qualitätsstandards geprüft. Dadurch konnten wir nicht nur den Produktionsprozess eines Schuhs hautnah miterleben, sondern auch jede Menge schuhtechnisches Fachwissen sammeln. Besonders beeindruckt hat uns dabei zum einen, wie wichtig die richtige Verarbeitung der Materialien und insbesondere des Leders ist und zum anderen, wie viel Handarbeit für die Produktion eines Schuhs notwendig ist. Schnell wurde uns klar – jedes Paar Schuhe ist doch irgendwie ein Unikat.

Leider verlief unser Aufenthalt nicht immer ganz reibungslos. Denn was man bei der Wohnungssuche in Portugal immer im Hinterkopf behalten sollte – gerade zur kalten Jahreszeit – ist die Feuchtigkeit in den Wohnräumen. Die wenigsten Unterkünfte in Portugal haben aufgrund der damit verbundenen enormen Kosten eine zentrale Heizung. Auch wir hatten zu Beginn leider mit Feuchtigkeit in der Wohnung zu kämpfen, weshalb wir nach dem ersten Monat vor Ort noch einmal umgezogen sind. Glücklicherweise konnten wir mit unseren ortskundigen Kollegen eine neue Unterkunft ausfindig machen, die nicht nur in jedem Raum beheizt war, sondern auch direkt am Strand lag. Schöner als beim Sonnenaufgang den Strand lang zu spazieren, kann man den Tag fast gar nicht starten. Nach einem obligatorischen Frühstück, welches wir in unserer Stammbäckerei in der Nähe des Büros zu uns nahmen, starteten wir in den Arbeitstag.

Gewohnt haben wir etwas weiter außerhalb von Porto an der Küste. Folgt man der Promenade, gelangt man zum wohl schönsten Wohnviertel Portos. Foz überzeugt durch seine schönen Strände, Palmen und Prachtbauten. Auch die Sonnenuntergänge sind überragend. Noch mehr hat allerdings das Stadtinnere zu bieten. Das kulturelle Angebot der Stadt lässt fast keine Wünsche offen. Die Wochenenden in Porto ließen sich daher mit Führungen und Ausstellungen zur Historie oder kulinarischen Vielfalt mit Leichtigkeit füllen. Zusätzlich boten sich für uns auch noch weitere Freizeitmöglichkeiten, mit denen wir die Zeit vor Ort genießen und uns mit Einheimischen vernetzen konnten. Durch einen Kollegen hatten wir die Möglichkeit dem örtlichen Handballverein für die Dauer unseres Aufenthalts beizutreten und auch zum Surfen war am Wochenende genug Zeit.

Besonders gut an Porto hat uns das Essensangebot gefallen. Denn wir konnten nicht nur zwischen den typischen Fast-Food-Ketten und traditionellem portugiesischen Essen wählen, sondern eine Bandbreite an verschiedenen Speisen aus aller Welt probieren. Vor allem die asiatische und brasilianische Küche ist uns dabei positiv in Erinnerung geblieben. Ob in der Shopping Mall oder in der Altstadt, Leckereien lassen sich überall finden.

Insgesamt hatten wir eine super Zeit in Portugal, die leider viel zu schnell vorbei ging.

 
 
 
Beitrag von
Lennart
Dualer Student
25. Januar 2022
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