Am 12.03.2024 durften die Auszubildenden des 1. bzw. 2. Lehrjahres die Gerberei HELLER-LEDER in Hehlen besuchen.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch unseren Werksführer und der Verteilung von Warnwesten wurden wir nach und nach durch die Produktion geführt und die einzelnen Fertigungsschritte erklärt.

Wir starteten im Außenhof, wo wir sehen konnten, wie die Rohhäute mit LKWs angeliefert und mit großen Gabelstaplern in die Hallen transportiert wurden. Auf dem Außenhof findet zunächst eine Qualitätskontrolle statt, bei der die Häute auf Geruch und Mist bzw. Schmutzrückstände untersucht werden.

Danach werden sie in Wannen geladen und von Gabelstaplern in die Hallen transportiert, wo sie in die Äscherfässer gekippt werden. Beim Äschern werden die Häute in einer Aschelösung gewaschen und so für die Gerbung vorbereitet. Dabei werden unter anderem die Haarzellen aufgelöst, sodass sich die Haare von der Haut trennen.

Nach dem Äschern werden die Häute in ein Sammelbecken gekippt, wo die Arbeiter die nassen Rohhäute, die etwa 60 Kilogramm wiegen, an große Zangen aufhängen und von überflüssigen Fett- und Geweberesten befreien.

Anschließend werden die Außenränder von überschüssigem Material befreit. Danach werden die Häute von Spaltmeistern in die Spaltmaschinen eingelegt, wo sie horizontal in Oberhaut und Unterhaut unterteilt werden.

Im nächsten Schritt werden die Häute in einer Gerblösung behandelt, um sie haltbar und resistent gegen Fäulnis zu machen. Später folgt die Färbung, bei der die Lederstücke mit den unterschiedlichsten Farben besprüht und so eingefärbt werden. Von schwarz über rot bis hin zu türkis ist alles dabei!

Zum Ende hin werden die einzelnen Lederstücke noch einmal nachbearbeitet, indem sie gewaschen, getrocknet und gestreckt werden, um ihr endgültiges Aussehen zu erhalten. Im letzten Schritt werden die fertigen Lederteile einer letzten Kontrolle unterzogen und in Qualitätsstufen eingeteilt.

Insgesamt umfasst der vielfältige und komplizierte Veredelungsprozess einer Haut rund 40 Arbeitsschritte. Dabei werden bei HELLER-LEDER täglich mehr als 1.500 Häute verarbeitet.

Trotz des teils anstrengenden Geruchs sind wir dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, den Prozess der Lederherstellung zu beobachten. Wir können einen Besuch der Gerberei nur empfehlen, jedoch vielleicht mit einer Wäscheklammer für empfindliche Nasen.