Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Ausbildungsstart

Von einer Ausbilderin, für zukünftige Azubis

Vergangene Woche durfte ich ein Interview mit einer Ausbilderin aus dem Tamaris Vertrieb führen und ihr Tipps und Tricks entlocken, wie der Ausbildungs- als auch der Abteilungsstart besonders gut gelingt. Im Folgenden werdet ihr erfahren, welche Eigenschaften von Azubis besonders positiv herausstechen, wie man am besten mit Kritik und der anfänglichen Nervosität umgeht und auch ein paar persönliche Einzelheiten über ihre Zeit als Azubi hier bei Wortmann!

P: Vorab erst einmal eine Frage zum Einstieg: Was sind denn die wichtigsten Eigenschaften, die ein Azubi in eine Ausbildung allgemein und in eine neue Abteilung grundsätzlich mitbringen sollte?

F: Die Frage finde ich sehr gut, denn das Thema geht oft ganz schön unter. Ich finde es wichtig, dass die Azubis für die Ausbildungsinhalte offen sind und Interesse zeigen. Viele wissen nicht, was auf sie zukommen wird, daher versucht immer mit einem aufgeschlossenen Gefühl in die neue Abteilung zu gehen. Ich finde es ebenso wichtig zu sehen, dass die Azubis wirklich Lust haben, hier etwas Neues zu lernen.

P: Wie sollten sich Azubis verhalten, um einen guten Eindruck zu hinterlassen?

F: Das ist auch eine sehr gute, aber ebenso schwierige Frage. Also ich kann immer nur sagen: Seid engagiert in allem, was ihr tut, und seid flexibel! Zeigt, dass ihr Spaß an der Sache habt, so ist dann auch das Miteinander in der Abteilung wirklich gut.

P: Wie können sich die Azubis am besten auf einen Abteilungsstart vorbereiten?

F: Erst einmal sollte man sich vor dem allgemeinen Ausbildungsstart natürlich grob über das Unternehmen informieren. Vor dem Abteilungsstart informiert man sich dann am besten über die jeweilige Abteilung. Aber ansonsten denke ich auch hier: Seid einfach offen, lasst alles auf Euch zukommen und macht Euch nicht zu viele Sorgen!

P: Während der Ausbildung sieht man viele unterschiedliche Abteilungen und lernt somit viele unterschiedliche Menschen und Teams kennen. Welche Tipps hast Du denn, um schnell Teil des Ganzen zu werden?

F: Ach, das ist ganz leicht und geht ganz schnell! Vielleicht mal einen Kaffee oder Tee mit den KollegInnen holen, das sind immer so Kleinigkeiten, auf die es ankommt. Wir essen mittags auch mal öfter zusammen, da beziehen wir die Azubis auch gerne mit ein! Wir sind hier allgemein sehr offen. Ich würde sagen, es ist daher auch mal gut, von sich aus auf die KollegInnen zuzugehen. Im Zweifelsfall kann man auch mal fragen, ob man noch irgendwo unterstützen kann. So kommt man schnell in eine Abteilung rein!

P: Was wären denn Deine Tipps für neue Azubis, wie man am besten mit Kritik umgeht?

F: Ich würde erstmal sagen, dass Kritik das falsche Wort ist, weil es so negativ klingt. Es sind viel mehr Verbesserungsvorschläge, welche wir Euch geben, die in erster Linie helfen sollen, Euch schnell an das selbstständige Arbeiten heranzuführen und somit überhaupt nicht böse gemeint sind! Versucht sie nachzuvollziehen und anzunehmen, dann lernt man daraus am besten und macht es das nächste Mal richtig. Das reicht schon.

P: Was sind die häufigsten Fehler, die viele machen, welche man aber leicht vermeiden könnte?

F: Ich kann da nur aus der Erfahrung unserer Abteilung sprechen, aber ich empfehle jedem Azubi, von Anfang an Mitschriften zu machen. In jeder Abteilung ist die Anfangsphase, wo alles erst erklärt werden muss, natürlich anstrengend aber genau da muss man fleißig und konzentriert zu hören, sich in irgendeiner Form Notizen machen und bei Verständnislücken immer gerne nachfragen. Im besten Falle geht man seine Mitschriften auch noch öfters durch, dann fühlt man sich auch schnell sehr viel sicherer. Einige vergessen diese Mitschriften zu machen, erinnern sich an viele Dinge dann schnell nicht mehr und folglich dauert es länger, bis man selbstständig arbeiten kann.

P: Wie ich höre, ist es für Euch AusbilderInnen sehr wichtig, dass man viele Fragen stellt?

F: Auf jeden Fall, das ist ganz wichtig für uns. Seid bitte neugierig! Versucht nicht nur die Prozesse zu verstehen, sondern hinterfragt sie auch gerne. Wir sind auch immer offen für Verbesserungsvorschläge, nur so können wir auch als Firma wachsen! Also habt bitte keine Scheu, Fragen zu stellen, denn dafür sind wir ja da! Und wenn man neugierig ist, macht das Ganze eh nochmal mehr Spaß!

P: Welche Herausforderungen erwarten Azubis oft und wie können sie diese am besten meistern?

F: Zum einen ist es auf jeden Fall eine Herausforderung, sich die Grundlagen einer neuen Abteilung anzueignen und zu verinnerlichen. Natürlich folgen auch praktische Aufgaben, aber vorab muss man je nach Abteilung erstmal Biss in der „Theorie“ zeigen. Zum anderen ist aber auch der gesamte neue Lebensabschnitt, der nun für Euch beginnt, eine Herausforderung. Man hat auf einmal andere Stunden, man hat nicht mehr die gewohnten Strukturen aus der Schule und muss jetzt vermutlich auch selbstständiger arbeiten. Das wird erstmal etwas ungewohnt sein. Bei beiden Aspekten sollte man sich aber nicht unter Druck setzten, es kommt alles Schritt für Schritt.

P: Eine andere Herausforderung ist beispielsweise auch die eigene Organisation. Welche Tools oder Methoden sind denn empfehlenswert?

F: Bei uns im Tamaris Vertrieb arbeiten unsere Azubis vor allem mit ihren eigenen Notizen, aber auch mit anderen Tools, die wir in unserem System haben. Dazu gehören zum Beispiel die Kalenderfunktionen bei Outlook, wo man sich Erinnerungen einstellen kann oder man eine digitale To-do Liste erstellt, um den Überblick zu behalten. Wir helfen auch gerne, die Aufgaben zu priorisieren und versuchen gleichzeitig die Azubis dahinzuführen, dass sie sich ihre Aufgaben selbst strukturieren können.

P: Was ist denn deine beste Erinnerung, die Du aus Deiner eigenen Ausbildungszeit mit uns teilen möchtest?

F: Meine erste Abteilung war tatsächlich der Tamaris Vertrieb und da fand ich es schon toll, dass den Azubis früh Verantwortung übertragen wurde. Aber nicht nur von meiner damaligen Ausbilderin, sondern auch von den anderen KollegInnen. Damals wurde man 3 Monate in jeder Abteilung eingesetzt, wo man nach spätestens der Hälfte der Zeit ein richtiges Teammitglied war. Das fand ich toll!

P: Gibt es eine besondere Geschichte oder Anekdote, die Du aus der Zeit als Azubi hast, an die Du Dich erinnerst?

F: Ich kann mich noch recht gut an meinen zweiten Tag erinnern, wo meine Ausbilderin anfing, mir Aufgaben zu geben, von denen ich noch nie was gehört hatte, Stichwort Abliefernachweise und Sendungsüberprüfungen. Ich saß da mit einem Fragezeichen im Gesicht und wusste nicht, was ich da machen sollte. Ich habe dann auch immer wieder nachgefragt, wie das alles geht. Sie war dann auch etwas verwirrt, wirbelte durch die Programme und zeigte mir alles im Schnelldurchlauf. Irgendwann stellten wir dann fest, dass es ein kleines Missverständnis gab und sie davon ausgegangen ist, dass ich bereits im zweiten Lehrjahr sei und nicht erst ganz frisch anfangen habe. Ich denke da heutzutage echt gerne dran zurück. Zwar fand ich es in dem Moment etwas unangenehm, aber rückblickend ist es doch ganz witzig.

P: Gibt es sonst noch einen speziellen Rat, den Du den neuen Azubis gerne geben würdest?

F: Ich möchte Euch einfach nur generell mit auf den Weg geben: Habt wirklich Spaß in Eurer Ausbildung! Ich finde, dass man in diesem Unternehmen wirklich viel lernen kann, man viele tolle Abteilungen durchläuft und viele tolle KollegInnen hat. Und selbst wenn man mal in einer Abteilung eingesetzt wird, die nicht zwingend zu einem passt; gebt dennoch Euer Bestes, dann kann man auch dort am Ende mit einem guten Gefühl rausgehen!

 
 
 
Beitrag von
Patricia Brechlin
Industriekauffrau
08. Juli 2024
Zurück

Das sind wir

Neugierig? Unser Redaktionsteam stellt sich vor!

Kontaktbedarf? azubiblog@wortmann.com

Must-Reads