Riga – die Perle des Baltikums

Mein Auslandssemester in der Hauptstadt Lettlands

Durch mein Studium habe ich die Möglichkeit bekommen, ein Auslandssemester zu machen. Diese Chance habe ich gerne genutzt und bin im September die Reise in die Hauptstadt Lettlands angetreten. Bei der Reiseplanung ist Lettland nicht unbedingt das Erste, an das man denkt, es ist aber auf jeden Fall eine Reise wert.

Statt einer Orientierungswoche, wie man es von manchen anderen Universitäten kennt, gab es an der Turiba, der Uni, an welcher ich studiert habe, einen Orientierungstag. Der Tag diente dazu, die anderen Studenten, die ihr Auslandssemester dort begonnen haben, ein bisschen kennenzulernen und die ersten wichtigen Informationen zum Studium und der Zeit in Lettland zu sammeln. Der Orientierungstag fiel bei mir auf einen Freitag, so hatte ich über das Wochenende genug Zeit, um meine Koffer auszupacken und mir einen ersten Eindruck von der Stadt zu machen.

Nach dem Wochenende begannen bereits die ersten Vorlesungen. Ich musste jedoch feststellen, dass nicht alle meine Module in dem Semester zustande gekommen sind. Mit dem International Office der FHDW konnten schnell geeignete Alternativen gefunden werden. Nachdem alle Module gewählt waren, hatte ich unter anderem Vorlesungen in „Internet systems and standards“, „Finance and Accounting“ und „Introduction to Operations Research“. An der Turiba werden pro Modul 2-3 Tests und eine Klausur im Semester geschrieben. Die Tests laufen bereits in die Endnote mit ein. Die Vorlesungen in dem Informatikbereich fanden in Englisch und in einem kleinen Rahmen statt. So waren selten mehr als 15 Studierende in einem Raum.

In Riga selbst gibt es einiges zu sehen und zu erleben. In der Altstadt findet man Sehenswürdigkeiten, gemütliche Cafés und viele günstige Museen. In der Nationaloper kann man sich neben einer Oper auch Ballett ansehen, was ich sehr empfehlen kann. Außerdem konnte ich beim Fußball und beim Ice Hockey meinen Platz auf der Tribüne finden. In der ersten Zeit war das Wetter noch so gut, dass ich nach einer halben Stunde Zugfahrt die Sonne am Strand genießen konnte. Im November habe ich dann den verschneiten Strand erleben dürfen.

Von dem Students Council der Turiba wurden einige Events und Reisen veranstaltet. Da die IT-Kurse an der Turiba relativ klein sind, konnte ich die Events nutzen, um mehr internationale Studenten kennenzulernen. So konnte ich zum Beispiel beim Fuksi International mitmachen. Dabei wurden die ‚internationalen Erstis‘ in Gruppen aufgeteilt und mussten die unterschiedlichsten Aufgaben gemeinsam lösen. Zu den Aufgaben gehörten sowohl Wissensfragen über Lettland oder die Universität als auch sportliche Tätigkeiten oder das Erkunden des Universitätsgebäudes. Außerdem organisierte der Students Council eine Gassirunde mit Hunden aus dem Tierheim. Auch die Events vom Erasmus Student Network (ESN) habe ich gerne angenommen. Mit weiteren Studenten konnte ich durch ESN unter anderem an einem Spieleabend teilnehmen, mich beim Gestalten meines eigenen ‚ugly Christmas Sweater‘ kreativ austoben und beim lettischen Volkstanz Neues lernen.

Da ich das Wintersemester in Lettland verbracht habe, hatte ich das Glück, den lettischen Nationalfeiertag im November mitzuerleben. An diesem Tag wurden viele Lichter in Parks, auf dem Kanal und vor dem Freiheitsdenkmal entfacht. Es gab einen Fackelzug, Konzerte und eine Militärparade, die von vielen Nationen unterstützt wurde. Das war alles sehr imposant und spannend zu sehen. Kurz danach fing es auch schon an zu schneien und die ersten Weihnachtslieder klangen durch die Lautsprecher. So kam immer mehr die Weihnachtsstimmung auf. Da das in Deutschland bekannte Spekulatius in Lettland nicht so leicht zu finden ist, musste das leckere Knoblauchbrot herhalten. Das sollte man bei einem Besuch in Lettland, egal zu welcher Jahreszeit, auf jeden Fall probieren.

Aber auch außerhalb Rigas gibt es einiges zu sehen. Der Nationalpark Kemeri, bei dem man über Holzbalken über das Moor läuft, war sehr schön. Ein weiteres Erlebnis war für mich ein Roadtrip durch den Westen Lettlands. Durch die zentrale Lage im Baltikum bietet es sich außerdem an, die umliegenden Länder zu erkunden. Von Riga aus hatte ich die Möglichkeit, an den Wochenenden Litauen, Estland, Schweden und Finnland zu bereisen.

Ich kann auf eine unvergessliche Zeit in Riga zurückblicken, in der ich viel gesehen und erlebt habe. Die Stadt ist klein, hat aber einiges zu bieten. Durch das Auslandssemester habe ich viele neue Leute mit unterschiedlichen Kulturen kennengelernt und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt. Ein Auslandssemester nach Riga kann ich daher sehr empfehlen. Aber auch ein kurzer Städtetrip lohnt sich.

 
 
 
Beitrag von
Melina
Duale Studentin
08. Januar 2023
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