Als ich am ersten Tag in die Abteilung kam, hatte ich noch keine Vorstellung, was mich in der Zeit erwarten würde, da das Produktmanagement Quality & Fitting keine reguläre Pflichtabteilung ist und mir zuvor noch nicht viel von anderen Azubis über diesen Unternehmensbereich erzählt wurde. Nach der Einführung durch meine Ausbilderin war mir jedoch sofort bewusst, wie spannend und facettenreich meine zukünftigen Tätigkeiten sein würden.

Ein großer Teil meiner Aufgaben bestand darin, mich mit unseren Confirmation Samples auseinanderzusetzten. Confirmation Samples sind Bestätigungsmuster jedes Schuhmodells, die auf das Aussehen und die Haptik überprüft werden. Erst wenn die Confirmation Samples durch die Mitarbeiterinnen aus dem Produktmanagement Quality & Fitting freigegeben werden, kann die Massenproduktion in den Fabriken starten. Ich selbst habe in diesem Prozess zum Beispiel die Piktogramme des Inverkehrbringers und die des ‚Made in …‘ kontrolliert. Es war interessant zu sehen, auf wie viele Faktoren man bei der Kontrolle achten muss.

Auch ihr könnt in euren Schuhen mal diese Piktogramme suchen, denn diese müssen laut Gesetz in jedem Schuhpaar zu finden sein. Sie beschreiben das Upper Material, das Futter und die Deck- und Laufsohle. Bei den Materialien unterscheidet man zwischen Leder, beschichtetem Leder, Textil und sonstigen Materialien.

Außerdem konnte ich mich mit den Fit Samples beschäftigen. Die Fit Samples sind ebenfalls Muster jedes Schuhmodells, sie werden aber nur auf die Passform geprüft. Da die Fit Samples als Paar angeliefert werden, habe ich eine Referenz zurück an die Fabrik geschickt und eine in unserem Lager eingelagert. Anschließend wurde ein Kommentar in unserer Datenbank verfasst, damit man zu einem späteren Zeitpunkt nochmal prüfen kann, ob das Fit Sample in Ordnung war oder nicht. Wenn diese nämlich nicht in Ordnung sind, muss erst ein neues Fit Sample geschickt werden, bevor der Schuh freigegeben wird.

Ein Highlight in der Abteilung war meine Arbeit mit den Jump Size Sets. Normalerweise werden die Schuhmuster nur in der Mustergröße 37 geprüft. Wenn es aber ein neues Projekt gibt, werden zusätzlich auch die Größen 39 und 41 auf eine korrekte Gradierung überprüft. Die Gradierung beschreibt die Möglichkeit, weitere Größen des Musterschuhs in 37 durch Vergrößern oder Verkleinern des Musters herzustellen. So entstehen die Maße für Schuhe in Größen wie 36, 38, 41 und so weiter.

Da ich Schuhgröße 39 habe, konnte ich hier von Anfang an selbst tätig werden, die Schuhe anprobieren und feststellen, ob die Länge und das Volumen des Leistens korrekt sind. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Schuhe selbst anzuprobieren und zu bewerten. Mir wurde hierbei bewusst, dass die praktische Arbeit mit dem Schuh eine ganz andere ist, als ich es aus meinen bisherigen Abteilungen gewohnt war, in denen man die Schuhe meistens nur auf dem Bildschirm sehen konnte.

Neben meiner Arbeit mit den Corfirmation und Fit Samples gab es noch weitere kleinere Aufgaben, die ich selbständig erledigen konnte, wie zum Bespiel Artikelinformationen oder Avisierungen in unserer Datenbank eintragen und hinterlegen oder Artikel auslagern. Bei diesen Aufgaben und noch viele andere Aufgaben und Projekte können selbstverständlich auch die Kollegen und Kolleginnen erledigen, die nicht die Möglichkeit haben, die Schuhe anzuprobieren, weil sie keine der Musterschuhgrößen tragen.

Die Mitarbeiter des Produktmanagements Quality & Fitting unterstützen darüber hinaus die Kollektionsmeetings und -übergaben, sowie die Schuhtechniker. Zudem sind sie ein bedeutender Ansprechpartner für den Vertrieb und das allgemeine Produktmanagement.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Produktmanagement Quality & Fitting eine sehr gute Abteilung ist, um die Schuhmodelle unserer Kollektionen besser kennen zu lernen und mehr über die Bestandteile des Schuhs zu erfahren. Es macht viel Spaß, mit dem Schuh direkt in der Hand zu arbeiten und zu lernen, welche Schritte unsere Schuhmodelle durchlaufen müssen, bevor sie zur Produktion freigegeben werden.