Namaste Indien - Namaste Kulturschock
Neu Delhi: Meine Studienfahrt in die zweitgrößte Stadt der Welt
"Erzähl mal! Wie waren deine vier Wochen in Südasien?", fragten sie alle. Wo soll ich da anfangen? Es glich einer Achterbahnfahrt aus wunderschönen, lustigen Ereignissen und schrecklichen, traurigen Erfahrungen.
Ich beginne einfach mal am Anfang: Nach acht Stunden landeten wir 18 Studenten endlich in Delhi. Die Vorfreude, aus dem stickigen Flughafen rauszukommen und endlich frische Luft schnappen zu können, wurde uns sofort genommen, nachdem wir von einer nebeligen, grauen Schicht erfasst wurden. Naja, der Wetterbericht hatte uns mit „Nebel" auf den Smog vorbereitet. Massen von Menschen waren dort mitten in der Nacht unterwegs.
Anshul, der Hotelmanager, war für uns Ansprechpartner Nummer eins. Er regelte und organisierte alles für uns und holte uns auch mit dem Bus vom Flughafen ab. Die Fahrt zum Hotel war das reinste Abenteuer. In Delhi kennt man das Wort „Sicherheitsabstand“ nicht, über die Hupe wird kommuniziert und die Straßenspuren sind anscheinend nur Dekoration. Aus drei Spuren werden schnell sechs und Kühe, Esel, Pferde, Schweine und Hunde sind vollkommen normal auf der Straße. Nicht umsonst wird Delhi als „die Stadt, die niemals schläft" bezeichnet.
Am nächsten Tag fuhren wir direkt zu der Universität. Das Programm war sehr vielseitig und spannend. Von Unterrichtseinheiten zu der Kultur und Beschaffung in Indien, über Besichtigungen von Produktionen, Sightseeing und Shoppen, bis hin zu zahlreichen Workshops war alles dabei. Der Besuch der Fabriken war ein ganz besonderes Highlight für mich. Der Prozess eines bis zur Fertigstellung eines Kleidungsstückes und die Arbeitsbedingungen vor Ort waren sehr interessant anzusehen und sind auch für uns Detmolder von großer Bedeutung, da sie sich auch auf die Schuhwelt übertragen lassen. Manchmal vergisst man, wie viel Arbeit und wie viele Leute hinter einem einzigen Schuh oder einem einzigen Kleidungsstück stecken.
Dank der zahlreichen Ausflüge habe ich die verschiedensten Seiten Delhis kennengelernt. Reiche, schöne Gegenden mit vielen Cafés, teuren Geschäften und Clubs. Arme, dreckige Blocks mit bettelenden Kindern, Ladyboys und einem Leben auf der Straße. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist viel zu groß. Diese Eindrücke haben bei allen Studenten viel bewirkt.
An den Wochenenden hatten wir die Möglichkeit, Indien selbst zu entdecken. Es ging nach Agra zum Taj Mahal, einem der neuen sieben Weltwunder. Und ja, diesen Titel hat er verdient! Wir fuhren nach Rishikesh, dem Ursprungsort des Yogas, wo wir uns den wunderschönen Sonnenaufgang über dem Himalaya anschauten und jede Menge Action beim Rafting im Ganges hatten. Ein Trip nach Jaipur ermöglichte es uns, Elefanten aus nächster Nähe bewundern zu können.
Die Zeit verging viel zu schnell und obwohl wir jeden Tag nur Reis mit Curry und Chicken essen konnten, war uns eines bewusst: Wir werden Indien vermissen.
Mein Fazit: Es war aufregend! Denn so viel wie in den vier Wochen, habe ich vorher noch nie erlebt. Deshalb bin ich Wortmann sehr dankbar für die Studienfahrt. Das Ziel, Indien besser kennenzulernen, wurde auf jeden Fall mehr als erfüllt.